wurde diese Szene ins rechte Licht gerückt.Sicherlich haben Sie erkannt, wo diese Gabelstaplerfahrer im Maßstab 1:87 malochen.Das ist doch? Natürlich der Rotthäuser Güterbahnhof. Allerdings ist das schon verdammtlang her, so ungefähr um 1960, und der Gabelstapler war schon eine Hilfe für die Arbeiter am Güterschuppen. Ob das unsere HO-Modell-Malocher auch so sehen? Diese Szene ist aus den frühen Jahren unseres Klubs, also um 1987 entstanden, doch fertig ist unsere Anlage immer noch nicht, denn ein Stahlwerk muss noch gebaut werden, unsere Hafenanlage, die Sie sicherlich vom Tag der Offenen Tür her kennen, bedarf der Erweiterung; irgendwann soll auch die Straßenbahn durch Rotthausen fahren und andere Bereiche der Anlage müssten überarbeitet werden.
„Überarbeiten“? Arbeit? Also doch Maloche? Natürlich steckt im Planen, Konstruieren und im Betrieb halten einer Modellbahnanlage wie der unseren viel Arbeit, aber solche Arbeit, die entspannt, die einen stolz werden lässt auf das Gestaltete, die einen Abstand verschafft von der „Arbeit im Beruf“, dem sprichwörtlichen „Brötchen verdienen".
Für viele Rotthauser und an der Industrie- und Eisenbahngeschichte von Gelsenkirchen interessierte Menschen war der dritte Adventssonntag stets ein fester Termin, öffneten doch die im Untergeschoss der Sternschule untergebrachten Modellbahner zum Tag der offenen Tür unentgeltlich Ihre Vereinsräume. Denn der Nachbau von Schacht IV der Zeche Dahlbusch mit der angeschlossenen Kokerei, den Werksanlagen der DELOG, den Gleisanlagen und dem Modell des längst abgerissenen Bahnhofsgebäudes Rotthausen weckt Erinnerungen an ein Stadtbild, welches es so schon lange nicht mehr gibt. Ortskundige erkennen die weiße Dahlbusch-Villa, erinnern sich an Einkäufe am Rotthäuser Markt oder an notwendig gewordene Gänge in die Hirsch-Apotheke, schließlich an schöne und weniger schöne Stunden in der evangelischen Pfarrkirche, neben der auch die beiden Pfarrhäuser im Modellmaßstab 1:87 zu sehen sind. Über das bereits 1956 aufgelassene Bahnbetriebswerk Gelsenkirchen HBF mit Drehscheibe, Halbrundschuppen und Wasserturm wissen nur noch wenige meist eisenbahnbegeisterte Menschen Bescheid.
Schließlich das Modell des 1914 fertiggestellten Gelsenkirchener Bahnhofsgebäudes, welches aus Platzgründen nicht in die Anlage integriert werden kann und deshalb als besonderes Diorama präsentiert werden muss. Im anschließenden zweiten Anlagenraum dominiert der Güterverkehr: Dort werden Kohlenzüge, die in der Zeche Dahlbusch beladen wurden, von der DB-Lok auf Dieselloks der Gelsenkirchener Hafenbahn umgespannt. Anschließend erfolgt der Verschub der Kohlenwagen zum Kanalhafen, um dann auf dem Wasserweg das schwarze Gold zu den Abnehmern in Bayern und Baden-Württemberg zu bringen.
Für Kinder ist dieser Teil der Hafenanlage besonders spannend, können sie doch mit einem eigenem Fahrregler auf bestimmten Gleisen - natürlich unter der Aufsicht des Fahrdienstleiters Hafenbahnhof - selbstständig rangieren oder mit einem digital zu steuernden Kran Schrott von Güterwagen auf ein Binnenschiff verladen.
Im Bau befand sich gerade ein großes Stahlwerk, welches selbstverständlich für die Beschäftigten mit der Straßenbahn erreichbar ist. Auch am Beispiel des „Modell-Stahlwerks“ sollten Güter- und Verkehrsströme nachvollziehbar gemacht werden.
Leider ist dieses einzigartige Stadtmodell von Gelsenkirchen im Maßstab 1:87 in seiner Existenz bedroht, denn Mitte Januar erhielt Dieter Giersch, 1.Vorsitzende der Modell-Eisenbahn-Freunde, vom Schulverwaltungsamt die Mitteilung, dass die von der Stadt überlassenen Kellerräume wegen enorm gestiegener Schülerzahlen und damit verbundenem Raumbedarf zum 30.4.2024 gekündigt werden. Inzwischen ist durch ein Entgegenkommen der Verwaltung und der Schulleitung ein in Stufen gestaffelter Räumungsplan bis zum 31.10.2024 vereinbart. Für den MEF und seine Aktiven ist die „Raumnot der Schule“ nachvollziehbar.
Sie legen Wert darauf, dass das seit Jahrzenten bestehende gute Verhältnis zu Verwaltung und Schulleiterin unbedingt Bestand haben muss und hoffen darauf, dass die politischen Entscheider in Gelsenkirchen den Wert dieses Stadtmodells erkennen und Lösungen finden, um es an seinem jetzigen Standort belassen zu können. Denn ein Abbau des Modells würde zu seiner Zerstörung führen. Das Modell besitzt Museumsqualität, bewirkt Erinnerungen für viele Gelsenkirchener und ist gleichermaßen für die Grundschüler der Stern-Schule ein wertvolles Anschauungsobjekt für den Sachunterricht.
Wir freuen uns über Ihren Besuch!
Unsere Clubräume befinden sich im Untergeschoß
der Sternschule in der :
Franz-Bielefeld-Str. 50
45881 Gelsenkirchen
Clubzeiten: Mittwochs und Freitags
von 19:30 - 21:30 Uhr
außer in den Ferien!
Der Eingang ist links über den Schulhof hinten zum Kellerabgang zu erreichen! Er ist nicht barrierefrei!